Green Business Award 2024: drei Finalisten gekürt
Die Jury des Green Business Award hat drei Unternehmen gewählt, die am 14. Februar 2025 anlässlich des Impact Circle von Impact Gstaad das Finale des Green Business Award bestreiten. Sie beweisen, dass Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen. Algrano, die mit ihrem Online-Marketplace für Rohkaffee den direkten Kaffeehandel fördern. New Roots, die pflanzliche Käse- und Molkereialternativen herstellen und Selfrag, die wertvolle Rohstoffe aus Schlacke von Kehrichtverbrennungsanlagen gewinnen. Diese drei Unternehmen stehen im Finale des Green Business Award 2024.
Der Green Business Award wird am 14. Februar 2025 zum sechsten Mal verliehen und zeichnet Schweizer Lösungen aus, die ökologischen Impact mit ökonomischem Erfolg verbinden. Seit Beginn engagiert sich Go for Impact als Trägerin dieses wichtigsten Schweizer Nachhaltigkeitspreises für Unternehmen. 36 Unternehmen waren in diesem Jahr für den Green Business Award nominiert. Die folgenden drei Unternehmen haben die renommierte Jury rund um Jurypräsidentin und alt Bundesrätin Doris Leuthard am meisten überzeugt:
Algrano AG aus Zürich (ZH) – warum direkter Kaffeehandel den CO₂-Fussabdruck reduziert Die Schweiz ist ein Kaffeeland: Über 50% des globalen Kaffeehandels laufen über die Schweiz. Die Lieferkette bis zu den Kaffeeproduzent:innen zurückzuverfolgen ist jedoch schwierig, da der Handel viele Zwischenstufen umfasst und meist dem sogenannten «Trade Secret» unterliegt. Das Problem: 2/3 der Kaffee-Emissionen entstehen im Herkunftsland. Denn Produzent:innen können sich einen nachhaltigen Anbau finanziell nicht leisten. Das erkannte CEO und Gründer Raphael Studer vor rund zehn Jahren und gründete Algrano. Ihre Plattform ermöglicht den direkten Kontakt zwischen Rösterinnen und Kaffeeproduzenten. Dadurch verdienen die Produzent:innen 30-40% mehr und können so in nachhaltigen Anbau investieren. Der direkte Handel verdreifacht den Anteil an Fairtrade und zertifiziertem Kaffee. «Bei Algrano hat uns das Gesamtpaket überzeugt – sie leisten einen wertvollen Beitrag für die Umwelt, vereinen aber auch die soziale und ökonomische Nachhaltigkeit», sagt Doris Leuthard über den Entscheid der Jury.
New Roots AG aus Oberdiessbach (BE) – Käsealternativen mit bis zu 60% weniger CO₂-Ausstoss als Kuhmilchprodukte Schweizer:innen essen pro Kopf jedes Jahr rund 23 Kilo Käse. Dabei gehören tierische Produkte zu den Lebensmitteln mit dem grössten ökologischen Fussabdruck: Käse aus Kuhmilch kommt gleich nach Rindfleisch. Doch der Verzicht fällt vielen Menschen schwer – auch, weil schmackhafte Alternativen fehlen. So erging es auch Alice Fauconnet und Freddy Hunziker, als Hunziker nach einem Unfall auf vegane Ernährung umstellte. Also begannen sie, an pflanzlichen Alternativen zu tüfteln. Seit 2016 entwickelt, produziert und verkauft New Roots pflanzliche und proteinreiche Käse- und Molkereialternativen. Mit 60 Prozent weniger CO₂ und 40 Prozent weniger Wasserverbrauch im Vergleich zu Kuhmilchprodukten reduzieren sie den ökologischen Fussabdruck erheblich. New Roots setzt auf traditionelle Schweizer Herstellverfahren, um das Käsehandwerk beizubehalten und bestehende Infrastrukturen zu verwenden. Cédric Habermacher, Direktor von Green Business Switzerland, ist überzeugt: «Dass Fleisch eine schlechte Ökobilanz hat, ist den meisten bewusst. Viele unterschätzen jedoch den negativen Umwelteinfluss von Käse. New Roots fördert dieses Umdenken aktiv und geht mutig voran.»
Selfrag AG aus Kerzers (FR) – Kreislaufwirtschaft durch Transformation von Abfall in wertvolle Rohstoffe Rund 800‘000 Tonnen Verbrennungsreste von Kehrichtverbrennungsanlagen fallen in der Schweiz jährlich an. Selfrag gewinnt mit ihrer Technologie aus der sogenannten Schlacke wertvolle Metalle und Mineralien. Aus einer Tonne Schlacke gewinnt Selfrag mehr Kupfer als aus einer Tonne Erz aus dem grössten Kupferbergwerk der Welt. Selfrag hat eine Rückgewinnungsrate von 50%, was die Höchste der Branche ist. So reduzieren sie CO₂-Emissionen und helfen, die Lücke zu einer vollständig realisierten Kreislaufwirtschaft zu schliessen. Ihr Ziel: Mit vier bis sechs Anlagen jährlich die Hälfte der Verbrennungsrückstände der Schweiz in den Rückgewinnungsprozess zurückzuführen. Damit lösen sie gleichzeitig auch das Problem, dass der Deponieraum für Schlacke knapp ist. «Selfrag zeigt eindrucksvoll, wie Kreislaufwirtschaft neue Werte schafft. Die Technologie birgt enormes Potenzial, da sie sowohl international als auch in andere Bereiche skalierbar ist», erklärt Doris Leuthard.
Das Finale des Green Business Award findet am 14. Februar 2025 anlässlich des Impact Circle von Impact Gstaad statt. Die Finalisten präsentieren ihre Lösungen dort vor potenziellen Investor:innen und erhalten so die Möglichkeit auf Wachstumsfinanzierungen. Denn nur wenn Schweizer Lösungen international skalieren können, entsteht echter Impact für den Planeten.
Mehr Informationen: Green Business Award
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